Iamblichos von Chalkis

Iamblichos (ca. 240–325) war ein Philosoph der Spätantike, der sowohl neuplatonische wie neupythagoreische Auffassungen vertrat. Wohl dadurch bedingt verband er den Neuplatonismus mit religiösen Handlungen. Man kann Iamblichos als einen (nichtchristlichen) Theologen ansehen. Seine Weltanschauung entwickelte er u. a. in Auseinandersetzung mit den Vorstellungen des 30 Jahre älteren Plotin.

Das Ureine  Plotins und die daraus hervorgehenden Stufen des Seins wurden von Iamblichos modifiziert gesehen.

Kann man bei  Plotin nicht sicher sein, ob er nun Pantheist oder Panentheist ist, ist dies bei Iamblichos eindeutig. Er vertritt einen  monistischen Standpunkt. Alles ist Gott. Die verschiedenen Bestanteile oder Stufen unterscheiden sich nur akzidentiell.

Ging  Plotin davon aus, dass die (menschlichen) (Einzel)-Seelen sich durch rein geistiges Erkenntnisstreben selbst erlösen könnten. so hielt Iamblichos das für unmöglich. Die Erlösung sei ein Geschenk der Götter. (Ähnlichkeit zu  Luther.)

Iamblichos führte als erster kultisch-religiöse Handlungen (Theurgie) in den Neuplatonismus ein, worin er seine wichtigste Aufgabe sah. Er verband den Neuplatonismus mit Aspekten der traditionellen griechischen Religion. Es wurden faktisch neuplatonische Gottesdienste abgehalten. Das verschärfte den Konflikt mit den Christen, die im Neuplatonismus nun nicht nur eine falsche Philosophie sahen, sondern eine falsche (konkurrierende) Religion.

Iamblichos beeinflusste die späteren Neuplatoniker, u. a. Proklos.


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