Marcus Tullius Cicero


Cicero

Marcus Tullius Cicero (106–43 v. u. Z.) war ein römischer Politiker, Rhetoriker, Schriftsteller und Philosoph. Er gilt als Hauptvertreter des Römischen Eklektizismus. Auf dem Boden eines weltmännischen Skeptizismus verband er Gedanken verschiedener philosophischer Systeme. Wie viele andere mit öffentlichen Ämtern betraute Römer lehnte er allerdings den Epikureismus ab.

Cicero wird mehr als Übersetzer griechischer Philosophen, denn als eigenständiger Denker gesehen. Auf jeden Fall ist er in diesem Zusammenhang sprachschöpfend tätig geworden. Unser heutiges Wissen über griechische Philosophie stützt sich zum Teil nur auf seine Schriften.

Cicero wurde auf Betreiben der Führer Roms ermordet, sein Kopf und seine Hände abgehackt und öffentlich ausgestellt. [1]


Zitate von Cicero

»Es gibt nichts, was nicht absurd genug wäre, als dass es nicht schon irgendein Philosoph behauptet hätte.« (Diese Aussage wird Cicero vielfach zugeschrieben. Eine sichere Quelle kenne ich nicht! Wie auch immer: Die Aussage stimmt ja leider.)

»Aus kleinem Anfang entspringen alle Dinge.«

»Die Autorität des Lehrers schadet oft denen, die lernen wollen.«

»Hast du ein Gärtchen und eine Bibliothek, so wird dir nichts fehlen.«

»Jedem Menschen unterlaufen Fehler, doch nur die Dummen verharren im Irrtum.«

»Die sorgenfreie Erinnerung an vergangenen Schmerz bringt nämlich Freude.«

»Erkenne dich selbst

»Einen sicheren Freund erkennt man in unsicherer Sache.«

»Anteilnehmende Frendschaft macht das Glück strahlender und erleichtert das Unglück.«

»Faulheit ist die Angst vor bevorstehender Arbeit

»Den ungerechtesten Frieden finde ich immer noch besser als den gerechtesten Krieg

»Keine Festung ist so stark, dass Geld sie nicht einnehmen kann.«

»Den Gesetzen gehorchen wir nur deswegen, um frei sein zu können.«

»Frei sind unsere Gedanken

»Groß ist die Macht der Gewohnheit

»Das Greisenalter, das alle zu erreichen wünschen, klagen alle an, wenn sie es erreicht haben.«

»Habgier im Alter ist eine Narrheit. Vergrößert man denn seinen Reiseproviant, wenn man sich dem Ziel nähert?«

»Was vermag doch der Irrglaube!« [Und noch viel mehr verhindert er.]

»Die Welt ist ein Irrenhaus

»Ubi bene, ibi patria

»Die wahre Medizin des Geistes ist die Philosophie

»Zum Reichtum führen viele Wege, und die meisten von ihnen sind schmutzig.«

»Indem sie schweigen, rufen sie laut.«

»Die Menschen verstehen nicht, welch große Einnahmequelle in der Sparsamkeit liegt.«

»Spiel und Scherz darf man genießen, aber gleichsam wie den Schlaf und die übrigen Erholungen dann, wenn wir bedeutende und ernste Dinge genug getan haben.«

»Der Staat [...] ist die Sache des Volkes; Volk aber ist nicht jede beliebig zusammengewürfelte Anhäufung von Menschen, sondern der Zusammenschluss einer größeren Zahl, die durch eine einheitliche Rechtsordnung und ein gemeinsames Staatsziel zu einer Gesellschaft wird.«

»Den Schlaf nimm als das Bild des Todes.« [Im Schlaf träumen wir.]

»Die Kenntnis der Ursachen bewirkt die Erkenntnis der Ergebnisse.«

»Das öffentliche Wohl soll das oberste Gesetz sein.«


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Anmerkungen

Anm. 1: Soetwas ist heutzutage in Europa nicht mehr möglich. Deshalb ist die öffentliche Ordnung in Europa heute höher entwickelt als die im Römischen Reich. Das sage ich denen, die behaupten, es gebe keinen ethischen Fortschritt in der Geschichte. Ja, es laufen auch heute viele schlimme Dinge ab in Europa! Aber heute erfreuen wir uns u. a. an Sportveranstaltungen. Wir sehen uns heute nicht mehr mit Vergnügen an, wie Angehörige religiöser Minderheiten von wilden Tieren zerfleischt werden. Zurück zum Text


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